Fütterstörung
Das Füttern dauert extrem lang, das Kind verweigert die Nahrung oder scheint nie Hunger zu haben?
Frühkindliche Fütterstörung und Sondendendenz sind als unterschiedliche Störungsbilder zu betrachten. Die frühkindliche Fütterstörung wird im Manual des ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) als eine psychische Störung klassifiziert. Die Symptomatik umfasst u. a. Nahrungsverweigerung und extrem wählerisches Essverhalten bei angemessenem Nahrungsangebot. Zusätzlich ist bei betroffenen Kindern häufig eine Nahrungsaversion zu beobachten. Bei einer Fütterstörung wäre das betroffene Kind in der Lage, sich oral zu ernähren, tut es jedoch nicht bzw. kaum. Es liegt keine organische Krankheit der Nahrungsverweigerung (mehr) vor.
Die Nahrungsverweigerung kann je nach Alter des Kindes, Entwicklungsstand und Ursache der Fütterstörung unterschiedliche Symptome aufweisen. Ursächlich für komplexe Fütterstörungen sind häufig Grunderkrankungen wie angeborene Fehlbildungen des Herzens, der Lunge und des Magen-Darm-Trakts. Frühgeborene sind häufig betroffen, bei Reifgeborenen ist eine Nahrungsverweigerung seltener zu beobachten.
Oftmals entwickeln sich Fütterprobleme binnen weniger Wochen zu einer Fütterstörung, die über Jahre bestehen bleiben kann.